Nacon RevoSim Komplettset
Im Lieferumfang des Pakets ist alles inklusive Zubehör und Handyhalter dabei.

Nacon wagt den Schritt in Richtung Sim-Racing. Dabei stellt der französische Hardware-Hersteller alle nötigen Simracing-Bestandteile mit dem Revosim-Bundle zum Preis von 800 Euro zu Verfügung. Enthalten sind hier die hauseigenen Pedale, ein Lenkrad, die passende Wheelbase und eine Handyhalterung. Aber lohnt sich der Kauf, vor allem bei der starken, alteingesessenen Konkurrenz?

Die DD-9Nm-Wheelbase im Test

Dem Namen entsprechend kommt die DD-9Nm-Wheelbase auf neun Newtonmeter Drehmoment. Optisch erinnert die Basis sehr stark an die CSL-DD-Reihe aus dem Hause Fanatec. So ist bei beiden Herstellern die Basis quaderförmig und wird über die Lamellen an den Seiten passiv gelüftet. Auch die Befestigung am Sim Rig wird wie bei Fanatec mit Nutensteinen gelöst. Allerdings ist auch eine handelsübliche Tischklemme im Lieferumfang enthalten.

Nacon Revosim im Praxiseinsatz
Das Nacon Revosim ist ein klasse Set mit Lenkrad, Pedalen und Basis.

Während die Basis rein äußerlich an Fanatec erinnert, scheint sich Nacon beim Quick-Release-System die Inspiration von Moza geholt zu haben. So werden bei beiden Herstellern die Lenkräder einfach auf die Basis gesteckt. Selbst die Maße sind dieselben und ein Moza-Lenkrad passt auch auf die DD-9Nm-Wheelbase. Allerdings passen die Kontakte nicht, weshalb die Nacon-Base auch nur mit einem Nacon-Lenkrad fahrbar ist. Auf der Rückseite finden sich die üblichen Anschlüsse für Shifter, Handbremse, Pedale und ein USB-C-Port.

Beim Fahren macht die Basis einen grundsoliden Eindruck. Die neun Newtonmeter liegen gut an, der Gegendruck ist stark genug und auch die Curbs kommen gut rüber. Gerade bei Assetto Corsa Competizione war das Bundle ohne große Voreinstellungen einsatzbereit.

Ein gutes Lenkrad, aber nicht ohne Macken

Auf den ersten Blick macht das Pure Steering Wheel einen guten Eindruck. Der Lenkradkranz ist mit Kunstleder überzogen und gut vernäht. An den Seiten ist das Kunstleder auch perforiert. Ansonsten zählt das Lenkrad mit einem Durchmesser von 30 Zentimetern insgesamt 12 Tasten, einen Vier-Wege-Stick sowie einen Drehregler. Für die Drucktasten sind auch alternative Kappen in rot, gelb, grün, blau und türkis im Lieferumfang enthalten. Alternativ können die Tasten aber auch mit dem beigelegten Stickerbogen beklebt werden. Außerdem ist eine LED-Leiste oben auf dem Lenker angebracht.

Nacon Revosim Lenkrad
Das 30 cm große Lenkrad bietet alle Tasten, aber nur einen Drehregler.

Grundsätzlich handelt es sich hier um ein gutes Allround-Lenkrad. Die Tasten sind auch mit dem Daumen ohne Umgreifen erreichbar und lassen sich auch gut klicken. Allerdings ist vor allem der Drehregler zu leichtgängig. Man spürt kaum, dass dieser gerastert ist. Analog dazu verhalten sich die Schaltwipppen auf der Rückseite. Stabil gebaut, klicken sich knackig und haben einen kurzen Schaltweg. Allerdings sind diese so leichtgängig, dass man schnell einmal zu viel schaltet.

Gewaltige Pedale

Natürlich dürfen in einem Bundle auch die Pedale nicht fehlen. Leider sind bei Nacon aktuell nur ein Gas- und Bremspedal verfügbar. Das Kupplungspedal wurde aber bereits angekündigt. Vor allem das Bremspedal springt mit seiner Größe ins Auge: es ist fast doppelt so breit wie das Gaspedal. Beide Pedale sind aber gut verarbeitet und aus Metall gefertigt. Auf technischer Ebene überzeugen die Pedale mit Hall-Effekt für reaktionsschnelle Manöver sowie ein Load-Cell-Sensor für realistisches Bremsgefühl. Mit den mitgelieferten Elastomeren kann der nötige Bremsdruck auch weiter optimiert werden.

Nacon Revosim Pedale
Gas und Bremse werden per Pedalplatte verbunden. Winkel und Breite sind einstellbar.

Auch der Winkel der Pedale ist in einem Bereich von 60° bis 90° einstellbar. Die Bodenplatte des Nacon Revosim Bundles erinnert wieder stark an die Konkurrenz von Moza. Diese ist auf der Unterseite auch gummiert. Auf der Rückseite sind allerdings auch Gummistopper. So kann man die Bremsplatte auch an einem Anschlag anbringen, um Rutschen zu vermeiden. Bei den Pedalen gibt es tatsächlich kaum etwas zu beanstanden.

Telemetrie auf dem Handy

Das Revosim Pure Lenkrad besitzt kein eigenes Display für Telemetriedaten. Abhilfe schafft die mitgelieferte Handyhalterung, mit der das Handy oberhalb der Base befestigt werden kann. Per RevoSim-App sind alle wichtigen Telemetriedaten wie Gang, Drehzahl, Geschwindigkeit und Reifentemperatur eingeblendet. Allerdings ist das Dashboard mit diesen Daten bisher nur bei den großen Simulatoren wie ACC oder F1 2024 abrufbar. Hoffentlich gibt es in Zukunft in Sachen Softwarekompatibilität noch ein paar Updates.

Nacon Revosim Handy App
Das Handy fungiert dank Halterung und RevoSim-App als Renn-Display

Ebenfalls auf dem Smartphone oder Windows ansteuerbar ist das Setup. Einstellbar sind Effektstärke, Stärke der Kraftrückkopplung, FF-Skalierung, Dämpfung, Reibung, Trägheit und Interpolation. Gerade für Le Mans Ultimate waren hier einige Änderungen vonnöten, dann war das Fahrgefühl jedoch überzeugend gut. Die App ist simpel aufgebaut, erfüllt aber für Anfänger und Fortgeschrittene vollends ihren Zweck.

Fazit zum Nacon RevoSim Bundle

Grundsätzlich hat Nacon mit ihren ersten Schritten auf dem SimRacing-Markt einen guten Eindruck hinterlassen. Grobe Schnitzer wurden sich nicht erlaubt, an ein paar kleineren Stellen kann allerdings noch gefeilt werden, wie der gerade ausreichenden Software-Unterstützung.

Am PC betritt der Hersteller in diesem Preissegment einen hart umkämpften Markt. Moza oder Fanatec haben hier noch leicht die Nase vorn. Doch Nacon bringt noch 2025 auch eine Konsolenversion für Xbox und PlayStation heraus. Damit könnte das RevoSim den Konsolensektor sicherlich aufmischen.Generell eignet sich dieses Set auch, um von billigerer Hardware upzugraden. Nun bleibt es abzuwarten, ob Nacon auf dieser Basis weiter aufbauen kann. Der erste Schritt ging schon mal in die richtige Richtung.

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