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Unmengen an Hardware waren auf der Sim Racing Expo 2025 ausgestellt. Von einfachen Bases und Lenkrädern bis hin zu High-End-Motion-Rigs konnte man alles finden, was sich das Racer-Herz wünscht. Viele Hersteller waren mit bekannter Ware vor Ort, dennoch gab es einige Neuankündigungen. Hier findet ihr unsere Highlights.
Neue Fanatec-Pedale
Fanatec überraschte gleich mit einigen Neuheiten. Seit den Clubsport-V3-Pedalen warten Fans sehnsüchtig auf weitere, hochwertige Pedale des deutschen Herstellers. Nun hat das Warten ein Ende und Fanatec präsentierte zum Messestart ihre neuen Podium Pedals. Vorgerstellt wurden Gas, Kupplung und Bremse, deren Pedalköpfe aus Aluminium bestehen. Getragen wird das Ganze durch eine massive Metallkonstruktion. Dabei setzen Gas und Kupplung auf Hallsensoren. In der Kupplung ist noch ein neu patentierter “clutch point ball slider” verbaut, um den Schleifpunkt beim Schalten optimal zu simulieren.

Allerdings enttäuscht der erste Blick auf die Rückseite der Pedale. Denn bei den Podium Pedals handelt es sich immer noch um Loadcell-Pedale und nicht um ein Active Pedal, wie es beim High-End-Konkurrent Simucube der Fall ist. Trotzdem unterscheidet sich die Loadcell von bisherigen Modellen seiner Art. Vier Elastomere sorgen für den Bremsdruck. Dieser kann aber durch Drehen an den Rädchen der Bremse noch weiter verstärkt werden. Dank der offenen Konstruktion können Bauteile auch einfach ausgetauscht werden. Leider fehlt dort die Bremsplatte, die separat erworben werden muss. Außerdem finden sich auf der Rückseite der Pedalköpfe noch Bohrungen, die bisher keine offizielle Funktion haben. Jedoch kann man davon ausgehen, dass sich in Zukunft hier Aktuatoren verschrauben lassen. Somit sind die Fanatec Podium Pedals High-End-Loadcell-Pedale, deren Limits in Sachen Einstellbarkeit noch ausreichend getestet werden müssen.

Direkt daneben waren die Podium Formula Pedale ausgestellt. Diese sind technisch baugleich zu den Podium Pedals, abgesehen von der fehlenden Kupplung. Allerdings zeichnen sich diese durch die schalenförmigen Pedalköpfe aus. Des Weiteren verhindern die Fersenschalen aus Carbon Abrutschen von den Pedalen praktisch vollständig. Und sollte das noch nicht reichen, ist im Lieferumfang noch ein Grip-Tape dabei. Über den Preis der verschiedenen Pedale wurde leider noch nichts verraten, allerdings kann man, zumindest bei den Podium Pedalen schätzungsweise mit ungefähr 1000 Euro rechnen. Beide erscheinen im ersten Quartal 2026.
Fanatec Podium DD
Ganz unscheinbar neben den neuen Pedalen hat Fanatec eine Base ausgestellt. Auf den ersten Blick dachten wir an eine gewöhnliches Clubsport DD, allerdings fiel bei genauerer Betrachtung auf, dass diese Base doch etwas andere Maße hat. Und tatsächlich handelte es sich hierbei um eine neue Base aus dem Hause Fanatec, genauer gesagt um das Podium DD. Optisch sind kaum Unterschiede zu älteren Modellen auszumachen. Somit kühlt die Base wieder passiv über die rundum eingefrästen Lamellen. Nur die Front und die Rückseite sind jetzt vollständig aus Metall. Und das massive Gehäuse hat die Base auch nötig mit seinen 25 Newtonmeter Haltemoment. Bei Situationen mit Spitzendrehmoment kann die Base sogar 33 Newtonmeter erreichen und stellt somit in Sachen Leistung einen würdigen Konkurrenten zu Simucube dar.

Diese 25 Newtonmeter liegen auch knallhart an, trotzdem kommen die feinen Effekte auch sehr gut durch, unter anderem dank FullForce. Ein weiterer Schaft mit einer Länge von 10 Zentimetern ist ebenfalls im Lieferumfang enthalten. So schlägt auch Fanatec nun in die Kerbe der 25-Newtonmeter-Bases wie die Konkurrenten Simucube und Moza. Wie genau sich diese bases untereinander vergleichen lassen ist Einstellungssache und somit auf einer Messe schwer zu bewerten. Genau wie die Pedale erscheint die neue Direct-Drive-Base aus dem Hause Fanatec im ersten Quartal 2026.
Simucube 3
Auch eSport-Experte Simucube bereicherte die Messe mit dem neuen Simucube 3 in drei verschiedenen Varianten, zwei davon waren aber nur spielbar. Während die Ausführungen “Sport” mit 15 Newtonmeter und “Pro” mit 25 Newtonmeter vor Ort waren, müssen sich die Fans für die “Ultimate”-Variante noch bis zum Release im Januar nächsten Jahres gedulden. Letztere kommt sogar auf bis zu 35 Newtonmeter Drehmoment, kostet aber auch entsprechend 2680 Euro. Da sind “Sport” und “Pro” wesentlich günstiger und kosten respektive 1039 und 1239 Euro. Auf der Messe haben wir den Simucube 3 Pro angetestet und dieser hat auf ganzer Linie überzeugt. Gerade die feinen Effekte kamen, im Vergleich zum Fanatec Podium DD, noch eine Ecke besser rüber und auch die Laufruhe stach positiv hervor. In puncto Preis-Leistung wirkt der Simucube 3 Pro wie die ausgefeilteste der drei Varianten.

Mitgeliefert wird auch eine neue Control Box. Hier sind nicht nur der Ein-Schalter, Not-Aus und der Ruhemodus zu finden sondern auch ein kleiner Drehregler. Mit diesem kann die Base auch während der Fahrt noch konfiguriert werden, ganz ohne Abbruch des Rennens. Nicht einmal das Pausieren des Spiels ist nötig, um das Drehmoment während des Rennens hochzuschrauben. Also auch perfekt für den Einsatz in Online-Rennen. Der Simucube-Tuner wurde ebenfalls angepasst und besitzt, wie gewohnt, die umfangreichsten Konfigurationsmöglichkeiten aller gängigen Hersteller. Auch das Quick-Release ist neu und dank seiner abgerundeten, dreieckigen Form sitzt es fester denn je. Leider bedeutet das Lenkradumrüstung für alteingesessene Simucube-Veteranen. Einen Adapter gibt es zwar, dieser wird aber nicht mitgeliefert. Dennoch liefert der Simucube 3 Pro ab November das wohl realistischste Fahrgefühl unter den Sim-Racing-Bases.
Sensit MTC-P – Seat Haptic Inserts
Sensit ist ein Neueinsteiger im Sim-Racing-Kosmos und spezialisiert sich auf Haptik-Motoren und Motion Racing. Dabei hat sich das Potsdamer Unternehmen ein ausgeklügeltes System ausgedacht. Hier werden die Aktuatoren nicht etwa an den Pedalen oder den Füßen des Rigs angebracht: Sensit liefert drei Polster, die ihr an eurem Sitz anbringen könnt. Darin sind insgesamt 14 Aktuatoren verbaut, die bei entsprechendem Untergrund Vibrationen an den Sitz weitergeben. Dabei sind die Polster auch bequem und bei der Nutzung ist von außen auch keine Bewegung sichtbar.

Natürlich muss der Sitz passen, eine Liste der kompatiblen Möglichkeiten findet ihr auf der Website von Sensit. Aber gerade Effekte von Curbs, dem Gangwechsel und verschiedenen Untergründen kommen dank der drei Polster am unteren Rücken, am Hinterteil und den Oberschenkeln überraschend gut rüber. Wünschenswert wären noch mehr Anzeichen, die ein baldiges Wegrutschen des Wagens signalisieren. Dennoch eine gute Alternative für Motion-Rig-Einsteiger, die zwar immer noch knapp 1000 Euro kosten, aber im Vergleich zur Konkurrenz immer noch sehr Preis-Leistungsstark ist. Denn für Bewegung am Rig kann man gut und gern das vierfache hinblättern.
Fazit
Die Sim Racing Expo 2025 hatte einiges zu bieten. Alteingesessene Platzhirsche überraschten mit überzeugenden, neuen Baureihen, aber auch junge Unternehmen brachten frischen Wind und Ideen auf die Messe. Das verhielt sich bei der Software nicht anders. Die hiesigen Highlights haben wir ebenfalls angespielt, eine Liste der Highlights findet ihr hier.