Inhalt
Mit seiner verrückten Bauweise des C5 hat Cammus die SimRacing-Welt auf den Kopf gestellt. Nun ist der große Bruder, das Cammus C12 erschienen. Doch kann die günstige Fusion aus Wheelbase und Lenkrad mit der Konkurrenz überhaupt mithalten?
Lenkrad und Basis in einem
Wie schon beim Vorgängermodell kommt das C12-Lenkrad mit integrierter Basis. Dabei nimmt die Wheelbase auch vergleichsweise wenig Platz ein und kommt mit Lenkrad gerade mal auf eine Länge von elf cm. Das liegt vor allem am dünnen Motor, der aber dafür einen größeren Durchmesser als vergleichbare Modelle hat. Ebenfalls überraschend klein ist der Preis. Denn für nur 550 Dollar bekommt man das Lenkrad samt Basis mit 12 Newtonmeter Drehmoment. Bei der Konkurrenz von Moza oder Fanatec ist man bei ähnlichen Bundles fast schon beim doppelten Preis.
Und trotzdem überzeugt das Force Feedback, vor allem in puncto Laufruhe. Eine leichte Rasterung ist zwar spürbar, diese lenkt aber nicht von der glatten Lenkung ab. Da die Base auch direkt mit dem Lenkrad verbunden ist, kommen die 12 Nm auch sehr direkt herüber. Auch die Effekte fühlen sich gut an. Dabei sind diese im voraus schon ziemlich gedämpft, also wie bei einem echten Sportwagen. Allerdings bringt die kompakte Bauform auch Nachteile mit sich. Da das C12 schon mit einem Lenkrad verbaut ist, lässt dies kaum Möglichkeiten für Erweiterungen zu. Desweiteren ist ein leises Spulenfiepen zu hören, welches aber durch den In-Game-Sound schnell untergeht.
Durchdachte Details
Auch das Lenkrad vermittelt einen professionellen Eindruck. Dieses hat einen Durchmesser von 30 cm und ist mit Kunstleder verkleidet. Dabei sind die Tasten auch deutlich effizienter gesetzt als noch beim Vorgänger. Mittig ist eine LED-Leiste und darunter eine Geschwindigkeitsanzeige. Neben die zehn beleuchteten Tasten reihen sich ein Sieben-Wege-Stick sowie ein analoger Stick. Dazu gibt es insgesamt sechs gerasterte Drehregler in drei verschiedenen Bauformen. Vier davon sind an der Lenkrad-Front zu finden, welche im Carbon-Look gehalten ist. Die zwei seitlich angebrachten Drehregler werden über die Daumen bedient. Allerdings sind diese sehr nah am Lenkerkranz und können so beim Umgreifen zu einem Hindernis werden.
Auf der Rückseite befinden sich zwei magnetische Schaltwippen aus Carbon, die eine wirklich druckvolle Bedienung erfordern. Grundsätzlich fühlt sich das C12-Lenkrad echt gut an, auch wenn es mit High-End-Produkten wie dem Moza RS V2 Wheel oder dem Fanatec Podium 911 Lenkrad nicht ganz mithalten kann. Der Lenkerkranz kann aber abgenommen werden, denn er besitzt dieselben Bohrungen wie Produkte aus dem Hause Fanatec. Jedoch ist Vorsicht geboten, da sich in der Mitte ein Stahlbolzen befindet und externe Kränze nicht bündig verschraubt werden können.
- Hier gehts zur Produktseite des Cammus C12 [kein Affiliate Link]
Auch die Cammus-Software überzeugt
Das Setup für das Lenkrad und dessen LEDs ist über die Cammus Software konfigurierbar. Diese ist übersichtlich gestaltet und lässt auch alle möglichen Optionen zu. Neben Force Feedback und der Farbe der LEDs gehen auch Anpassungen für beispielsweise Dämpfung, Reibung oder Ansprechverhalten ganz einfach von der Hand. Jede dieser Einstellungen kann auch mobil auf dem Smartphone neu kalibriert werden.
Aufgrund der kompakten Bauform wird das C12 über zwei mitgelieferte Metallstreben befestigt. Dabei passen die M6-Bohrungen auch auf gängige Sim-Rigs. Alternativ kann das Lenkrad auch mit der überraschend stabilen Cammus CS5 Desktop Clamp (39 Dollar) einfach am Schreibtisch befestigt werden. In dieser ist auch ein Lüfter verbaut, der auf der Rückseite vor Überhitzung schützt.
Generell reichen die dort verbauten Kühlrippen der Base aber völlig aus. Hier sind auch die üblichen Anschlüsse, um mit der PC-exklusiven Base gleich durchzustarten. Zu finden sind Power- und Reset-Schalter sowie der Stromanschluss. Dazu gesellen sich Ports für externe Lüfter, USB-B (zur Verbindung an den PC) und zwei mal USB-C für Pedale, Handbremse und Shifter