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Wie im ersten Teil von Automobilista bedienten sich die Reiza Studios für die Entwicklung von Automobilista 2 bei der Technik eines Genre-Konkurrenten. Doch sie setzen nicht auf den Unterbau von rFactor 2 (wie beim ersten Teil). Stattdessen entschieden sich die Brasilianer überraschend anders. Nämlich für die Madness-Engine der Slightly Mad Studios. Die kommt auch in den Rennsimulationen der Reihe Project Cars zum Einsatz.
Dynamische Strecken bei Automobilista 2
Die Madness-Engine bringt gleich mehrere Vorteile mit sich: Dank des integrierten LiveTrack 3.0 Systems werden Grip-Veränderungen der Streckenoberfläche im Verlauf des Rennens simuliert. Auch das dynamische Wettersystem sowie der Tag-/Nachtzyklus aus Project Cars 2 halten Einzug. Während man beim Vorgänger keine native VR-Unterstützung bieten konnte, lässt sich Automobilista 2 umgehend mit Oculus Rift und HTC Vive nutzen. Aber nur, wenn man VR-Headsets besitzt und die nötigen Systemvoraussetzungen erfüllt.
Überhaupt könnte Automobilista 2 an vielen Stellen als leicht abgespeckter Zwillingsbruder von Project Cars 2 durchgehen. Angefangen bei der allgemeinen Menüstruktur über die Setup-Optionen bis hin zum Einstufungssystem im Mehrspielermodus. Die Online-Modi sind von Racern übrigens ebenso wenig besucht.
Bekannte und exotische Kurse
Der Fokus auf die brasilianische Motorsportszene erweist sich einmal mehr als Vor- und Nachteil zugleich: Die exotische Auswahl an Strecken und Meisterschaften hebt sich angenehm von der Konkurrenz ab. Dennoch bleibt sie aber eine Nische. Obwohl es hier mehr bekannte Schauplätze gibt als im Vorgänger.
Für Kaliber wie die Nordschleife, Silverstone oder Spa wird man im Gegensatz zu einem Project Cars 2 hier extra zur Kasse gebeten. Und so schön die große Anzahl an Fahrzeugklassen vom Kart über Renn-Trucks bis hin zu GT- und Formel-Boliden auch sein mag: Es finden sich weiterhin viele fiktive Modelle in der Garage, was bleibt bei einer überschaubaren Anzahl an lizenzierten Inhalten.
Authentische Bedingungen bei Automobilista 2
Beim Fahrgefühl hat Automobilista dagegen die Nase vorn: Nicht nur die Physik wirkt authentischer als bei Project Cars 2. Auch das Force Feedback beim Spielen mit Lenkrad vermittelt bessere Rückmeldungen. Alternativ lassen sich die Fahrzeuge halbwegs gut mit einem Controller kontrollieren. Gemeinhin genießt Automobilista 2 nicht umsonst den Ruf, zumindest hinsichtlich Fahrphysik das bessere Project Cars 2 zu sein.
Einen großen Anteil daran haben die leidenschaftlichen Entwickler der Reiza Studios. Diese arbeiteten nach einem holprigen Start im Early Access mit Vollgas an der Rennsimulation weiter. Und veröffentlichen regelmäßig Updates und Patches. Darüber hinaus sollen 2022 weitere Inhalte folgen. Nicht geplant ist bisher eine Umsetzung für Konsolen. Obwohl die Madness-Engine eigentlich alle Voraussetzungen für eine Multi-Plattform-Veröffentlichung mitbringt. So bleibt es dabei, dass man Automobilista 2 im Gegensatz zu Project Cars oder Assetto Corsa weiterhin nur am PC erleben kann.
Vor- und Nachteile von Automobilista 2
Pro
+ Basiert auf Madness-Engine von Project Cars 2
+ Viele Exoten in Streckenauswahl
+ Große Auswahl an Fahrzeugklassen
Kontra
– Relativ wenige Lizenzen
– Viele bekannte Strecken nur als kostenpflichtige DLC
– Vergleichsweise kleine Online-Community