So gut ist das Logitech G Pro im Test
Wie gut ist das Logitech G Pro im Praxis-Test?

Das beste Lenkrad, das Logitech jemals hergestellt hat! Überraschend stellt der Hersteller mit dem Logitech G Pro ein Highend-Lenkrad mit Direct Drive und Trueforce vor. Das 1.099 Euro teure Wheel ist als Xbox- oder PlayStation-Variante erhältlich. PC-kompatibel sind beide Versionen. Zusätzlich sind auch passende Pro Racing Pedale separat erhältlich. Diese kosten nochmals 389 Euro. Doch lohnt sich die Anschaffung?

Lieferumfang und Anschlüsse des Logitech G Pro

Im übergroßen Paket findet sich die Lenkrad-Basis, der Lenker, eine Tischklemme, ein externes Netzteil sowie die nötigen USB-Kabel. Die schwere Basis beinhaltet einen großen Elektromotor, der direkt mit der Lenkachse verbunden ist (Direct Drive). An der Rückseite der Basis findet sich ein großer Lüfterschlitz sowie USB-Anschlüsse, aber nicht mehr die alten Anschlüsse der Logitech-Lenkräder. Ergo können bisher keine alten Pedale oder Shifter angeschlossen werden.

Der Lenker und Lenkradbasis sind abmontierbar
Der Lenker ist von der Lenkradbasis mit Quick Release schnell abmontierbar.

An der Unterseite kann das Lenkrad dank drei M6-Bohrungen an Cockpits und Sim Rigs montiert werden. Alternativ nutzt man die Tischklemme zur Montage an stabilen Tischen. Denn das Logitech G Pro besitzt mit 11 Newtonmeter ein überaus starkes Force Feedback.

Neu designter G Pro Lenker

Der Lenkradkranz mit 30 cm Durchmesser ist hochwertig mit Kunstleder und sauberen Nähten verarbeitet. Erstmals baut Logitech auf austauschbare Lenker, die per Quick-Release einfach an die Basis geklemmt werden. Ganz ähnlich wie bei Hersteller Fanatec, jedoch mit einem leicht anderen Durchmesser. Ergo sind diese auch nicht kompatibel. Künftig wird es sicher weitere Wheel-Modelle von Logitech geben.

Der schick designte Lenker besitzt alle Tasten und zwei Drehregler
Der schick designte Lenker besitzt alle nötigen Tasten und zwei Drehregler.

Die Tastenordnung wirkt zunächst ungewohnt. Viereck, Dreieck, Kreuz und Kreis verteilen sich oberhalb. Darunter die Schultertasten und ein kleiner Stick, der als Steuerkreuz dient. Das interessanteste Detail sind die zwei Drehregler. Diese sind beispielsweise praktisch für das Schnelltuning in Gran Turismo 7. Ebenso können diese z. B. in Assetto Corsa Competizione beliebig belegt werden.

An der Rückseite finden sich vier Schaltwippen. Die zwei oberen magnetischen Metall-Wippen mit Hall-Effect-Sensoren dienen zum knackigen Schalten der Gänge. Die unteren beiden Metall-Wippen mit analogem Weg können dagegen als Doppelkupplung, Launch Control oder für Gas Bremse genutzt werden.

pixelconnects Video-Test zum Logitech G Pro auf Youtube.

Sattes Force Feedback beim Logitech G Pro

Mit dem G Pro vollzieht Logitech den logischen Schritt zu Direct Drive, das mit 11 Newtonmeter Stärke großzügig dimensioniert ist. Im Praxistest waren bereits Werte um 6-7 Newtonmeter völlig ausreichend. Das sorgt für realistischen Gegendruck beim Lenken. Gleichzeitig werden sehr unterschiedliche Effekte auf der Strecke nachgebildet. So spürt man am Lenker Unebenheiten, Rauheit des Bodens oder das Untersteuern. Auffällig ist auch die überzeugende Laufruhe und das reibungslose Einlenken – typisch Direct Drive.

Bei allen gängigen Rennsimulationen kommt echter Fahrspaß auf
Bei allen gängigen Rennsimulationen wie Gran Turismo, F1 oder Assetto Corsa Competizione kommt echter Fahrspaß auf.

Neuartiges TrueForce

Logitech bietet neben dem “normalen” Force Feedback einen weiteren Vibrationseffekt: Mit TrueForce werden viele feine Effekte am Lenker simuliert. Beispielsweise merkt man das Brummen und Hochdrehen des Motors genauso wie fein abgestufte Curbs. Das TrueForce verleiht dem G Pro ein Plus an Realismus. Genau dieser Effekt fehlt bei anderen Lenkrad-Herstellern. Ergo wirkt das Force Feedback insgesamt noch detailreicher als beim direkten Konkurrenten Fanatec DD Pro.

Das Logitech G Pro bietet Direct Drive mit bis zu 11 Newtonmeter Drehmoment.
Das Logitech G Pro bietet Direct Drive Antrieb mit bis zu 11 Newtonmeter Drehmoment.

Allerdings gibt es zwei entscheidende Nachteile: Zum Ersten wird TrueForce bisher nur von wenigen Rennsimulationen unterstützt. Dazu zählen: Gran Turismo 7, Gran Turismo Sport, Assetto Corsa Competizione, Grid, iRacing, Snowrunner und Dirt Rally 2.0. Zum Zweiten erzeugt das G Pro relativ viel Druck in Kurven, was das Gegenlenken und Abfangen des Autos etwas erschwert. Auch gekonnte Drifts sind schwierig beherrschbar.

Individuelles Lenkrad-Setup

An der Lenkradbasis findet sich ein leuchtstarker OLED-Bildschirm. Per Menü-Button greift man hier auf das Wheel-Setup zu. Genau wie bei der Fanatec-Konkurrenz. Fünf Profile lassen sich speichern. Hier kann die Stärke, die Filterung und die Dämpfung des Force Feedbacks je nach Spiel stufenweise justiert werden. Daneben ist auch der TrueForce-Effekt separat einstellbar. Hier lässt sich Torque, Audio und Filter pegeln.

Am OLED-Screen könnt ihr das Lenkradsetup einstellen und speichern.
Am OLED-Screen könnt ihr das Lenkradsetup einstellen und speichern.

So kann man genau einstellen wie stark und wie gedämpft das TrueForce rüberkommt. Daneben lässt sich der Lenkeinschlag von 360° bis 1080° einstellen. Obendrein dürfen auf dem OLED verschiedene Informationen über das Force Feedback eingeblendet werden.

Pro Racing Pedals

Passend zum G Pro Lenkrad gibt es die Pro Racing Pedals und damit die bisher einzigen kompatiblen Pedale zu dem neuen Logitech-Wheel. Die schwere Basis mit ihren drei Pedalen besteht zwar Kunststoff, die Pedalköpfe zumindest aus Metall. Praktisch: Die Pedale lassen innerhalb einer Schiene sich nach links und rechts verschieben. Die Kupplung kann nötigenfalls auch entfernt werden. An der Unterseite finden sich dazu USB-Anschluss und Bohrungen zur Montage an Sim Rigs.

Die separat erhältlichen Logitech Pro Pedals sind gut anpassbar.
Die separat erhältlichen Logitech Pro Pedals sind gut anpassbar.

Das wichtigste Feature der Pro Racing Pedals ist die Bremse mit Load Cell. Damit lässt sich die Bremsstärke mit dem korrekten Druck am Fuß justieren, genau wie bei einem echten Rennwagen. Ungewöhnlich: Anders als andere Load Cells muss man hier das Bremspedal etwas eindrücken, bevor die Load Cell den passenden Gegendruck liefert. Schön, dass Logitech auch härtere Polyurethan-Einsätze zum Austausch an der Load Cell mitliefert. Damit lässt sich die Stärke der Bremse bis zu 100 kg erhöhen. Ebenso im Lieferumfang finden sich strammere Ersatzfedern für Gas und Kupplung.

Lohnt sich das Logitech G Pro?

Mit dem G Pro Lenkrad greift Logitech in die Vollen, übertrumpft jegliche Thrustmaster-Produkte und macht sogar Fanatec Konkurrenz. Für 1.099 Euro wird ein sattes Force Feedback mitsamt ausgefeilter TrueForce-Vibration geliefert. Auch der griffige Lenker kann dank Metall-Schaltwippen und griffiger Oberfläche überzeugen. Das gilt auch für die bis dato besten Logitech-Pedale, die Pro Racing Pedals. Diese sind dank modularem Aufbau klasse anpassbar. Der große Nachteil: Diese sind nur separat für 389 Euro erhältlich.

Starkes und feinfühliges Force Feedback gibt es nur zum gehobenen Preis.
Starkes und feinfühliges Force Feedback gibt es nur zum gehobenen Preis.

Der Preis ist auch das größte Manko des Sets. Doch für knapp 1.500 Euro (Lenkrad plus Pedale) bekommt man ein hochwertiges Racing-Setup, das auch für Profisimulationen wie iRacing ausgelegt ist. Wer nach etwas Günstigerem sucht, wird mit dem Fanatec DD Pro gut bedient. Dieses bietet jedoch nicht ganz das ausgereifte Force-Feedback-Gefühl.

One thought on “Logitech G Pro im Test: Endlich Direct Drive!”
  1. Hallo Thomas.
    Ich habe deine Bewertung über das Logitech mit größtem Interesse verfolgt.
    Ich selber habe noch das alte G920 und….. naja zum Einsteigen in diese neue Welt war es am Anfang auch völlig ausreichend.
    Nun möchte ich den nächsten Schritt machen und würde mir gerne das Logitech G Pro zulegen.
    Was ich nur nicht weiß, ob mein RaceRoom RR 3033 dafür ausgelegt ist.
    Kannst Du mir hier weiterhelfen ?
    Ich sage jetzt schonmal Danke im voraus
    Michael

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