Es gibt einen neuen Rivalen im Sim Racing Bereich, der die altbekannten Hersteller Thrustmaster, Logitech und Fanatec aufmischen will. Moza Racing hat vier Lenkradbasen im Angebot mit 5, 9, 16 und 21 Newtonmeter Drehmoment im Angebot. Für den Praxis-Test wird das Moza R9 Direct Drive Lenkrad für 470 Euro verwendet. Dieses liefert 9 Nm Drehmoment und ist kompatibel mit Windows PC.

Moza Racing R9 Wheelbase im Test
Moza Racing R9 Wheelbase im Test

Die Moza Direct Drive R9 Basis

Als erstes fällt auf, wie extrem kleine die Moza R9 Lenkrad-Basis ist. Das stabile Aluminium-Gehäuse ist nur 15,7 cm breit. Seitlich finden sich kleine Kühlrippen, es gibt keinen Lüfter. An der Vorderseite ist der große Metall-Anschluss für ein Quick Release System. Zur Montage an einem Sim Rig gibt es an der Unterseite 4x M6 Bohrungen. Alternativ gibt es eine separat erhältliche Tischklemme für 55 Euro.

Moza R9 Lenkradbasis
Die äußerst kompakte Moza R9 Lenkradbasis besitzt ein stabiles Quick Release System aus Metall.

An der Rückseite finden sich Einschalter, Strom-Anschluss für das Netzteil und USB-B zum Anschluss am PC. Dann noch zwei RJ-Anschlüsse für den Notstopp-Schalter und ein Renn-Dashboard. Beides gibt es separat zu kaufen. Für Pedale gibt es jedoch keinen Anschluss. Diese werden direkt mit dem PC verbunden.

Das Moza RS V2 Lenkrad

Bei Lenkrädern hat Moza Racing eine Auswahl an Formel- und GT-Lenkern ab 160 Euro. Für den Test geht das Moza RS V2 für gehobene 500 Euro an den Start. Der 33 cm große Lenker wirkt wie aus einem Sportwagen. Er ist komplett mit Leder überzogen und an der Innenseite genäht. Auch die Schaltwippen aus Karbon überzeugen: Es gibt zwei magnetisch geschaltete Wippen zum Gangwechsel. Zusätzlich auch zwei analoge Paddles, beispielsweise für Launch Control und Doppelkupplung.

Das Moza Racing Lenkrad RS V2 bietet erstklassige Haptik und durchdachte Bedienung.

An der mit Karbon ausgestatteten Vorderseite finden sich zehn beleuchtete Tasten mit deutlichen Druckpunkt. Übrigens sind Aufkleber mit im Lieferumfang, um die Beschriftungen anzupassen. Als weitere Steuerelemente finden sich zwei Analogsticks sowie zwei Drehregler, die gerastert drehbar sind. Diese sind zum Beispiel für die Traktionskontrolle, Bremsbalance oder das Motormapping vorgesehen. Außerdem gibt es noch eine LED-Leiste als Drehzahlanzeige.

Bedienung des Moza Direct Drive Lenkrads

Der Lenker wird auf der Basis mittels Quick Release System aufgesteckt, das komplett aus Metall besteht. Zudem kommunizieren der Lenker und die Basis per Bluetooth. Das Lenkrad-Setup geht über das kostenlose PC-Programm Pit House vonstatten.

Moza Pit House Software
Mit der Moza Pit House Software konfiguriert man alle Parameter der Lenkradbasis und des Lenkers.

Das Pit House erkennt alle angeschlossene Moza-Hardware automatisch. Hier stellt man beispielsweise den Lenkwinkel, Stärke und Pedaldruck ein. Ebenso lassen sich mittels Diagramm einzelne Effekte wie Kurbs oder Rückstellkraft genau justieren. Ebenso verändert man beliebig die Farben der LED-Leiste am Lenker.

Zudem gibt es vorkonfigurierte Profile für gängige Rennsimulationen wie iRacing, Assetto Corsa Competizione, rFactor 2, Automobilista oder Dirt Rally. Alternativ lässt sich das Lenkrad-Setup auch mittels Mobil-App für iOS und Android anpassen.

Die Moza SR-P Pedale

Es gibt aktuell drei Pedalsets bei Moza Racing im Angebot. Das SR-P bildet dabei die Mittelklasse. Die Pedalerie besteht aus stabilem Metall und kann beim Pedalabstand beliebig an der Frontplatte verschraubt werden. Die Pedalköpfe können übrigens auch höher, niedriger und seitlich montiert werden. An der Unterseite gibt es entsprechend Schraubenlöcher zur Montage, genauso wie bei Fanatec.

Moza Racing SR-P Pedale.
Die Moza SR-P Pedale gibt es mit Load Cell an der Bremse und optional auch einem Kupplungspedal.

Gas und Kupplung sind gefedert, bei der Bremse ist eine Load-Cell mit Feder und Dämpfer im Einsatz. Das heißt zuerst habt ihr wenig Bremsdruck und dann erst wird hoher Druck für das Eindrücken benötigt. Für mehr Steifigkeit gibt es das SR-P Accessory Kit mit zwei stärkeren Federn und einer wiederstandfähigerem Dämpfer-Einsatz für 15 Euro.

Moza R9 Direct Drive Lenkrad in der Praxis

Wie gut fährt es sich mit Moza Racing? Das Moza R9 Direct Drive Lenkrad bietet mit 9 Nm genug Gegendruck für jegliche Sim-Einsätze. Daneben überzeugt die Laufruhe der Basis. Die Lagerung der Lenkachse läuft sehr sauber, nur minimal merkt man hier leichte Abstufung. Aber weniger als bei Fanatec-Lenkrädern.

Moza Racing R9 im Praxistest.
Die Moza R9 Wheelbase bietet ausgefeiltes Fahrgefühl mit sehr gut abgestuften Effekten.

Beim Praxiseinsatz mit Assetto Corsa Competizione fällt mir vor allem auf, wie gut man die Reifen spürt. Wie viel Grip man an den Vorderrädern hat und ab wann diese zu Rutschen beginnen. Außerdem sind Unebenheiten genau spürbar und die Curbs rattern sehr hochfrequent über die Base. 

Fazit zum Moza R9 Direct Drive Lenkrad

Eigentlich ist man eine derart ausgereifte Hardware nur von den alteingesessenen Herstellern gewohnt. Doch Moza Racing hat seine Hausaufgaben gemacht und sich viel abgeschaut. Denn das Moza R9 Direct Drive Lenkrad fühlt sich recht ähnlich zu einem Fanatec CSL DD mit Boostkit an. Man hat aber das Gefühl, dass das R9 jedoch noch glatter und etwas feinfühliger läuft.

Das Test-Video zum Moza R9 Lenkrad auf pixelconnect.

Unterm Strich ist das Moza R9 also eine absolut empfehlenswerte Wheelbase. Das Fahrgefühl stimmt, genauso die Stärke und die Effekte. Auch der Preis von 470 Euro (ohne Lenker) ist ein gutes Angebot. Allerdings aktuell nur für den PC-Einsatz.

Der getestete RS V2 Lenker ist absolut erstklassig. Vor allem die Haptik, die Schaltwippen und die Lederoberfläche. Das gibt echtes Sportwagenfeeling. Dazu ist die Software von Moza gut durchdacht und bietet viele Setups für Spiele. Das Problem: Moza Racing ist als Hersteller nur wenig verbreitet, weshalb es nicht bei jeder Simulation Unterstützung gibt.

3 thoughts on “Moza R9 Direct Drive Lenkrad im Test”
  1. Habe mir das Ding gekauft und kann nur sagen WOW. EInfach toll. Was allerdings nicht so toll ist, das es nach rund einer Stunde auf 80% FFB so heiß wird das man seine Hand keine 5 sek. auf der Wheelbase lassen kann. Auf der Einstellung “konservativ” also Drosselung des FFB bei Überschreiten von 50Grad Celsius fährt man nach rund 20-30min nur noch auf etwa 40-50%ffb. Auf der Einstellung “extreme” läuft alles soweit gut, aber das Ding wird zum Heizkörper.

  2. Das Überhitzen und Drosseln des ffb kann ich bestätigen. Moza R9 V2. Meine Base wurde ausgetauscht und hatte genau das gleiche Problem.
    Diese Dinger haben ganz sicher einen Konstruktionsfehler. Das Internet ist voll von Leuten die das Problem beklagen.

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